Teil 8: Weitere Anforderungen an den Protagonisten
Der Protagonist muss zwei wesentliche Merkmale besitzen, ein klar definiertes, äußeres Ziel und eine inneres Bedürfnis, sich im Laufe der Geschichte zu ändern. Beides steht in Verbindung: Die Hauptfigur erreicht ihr Ziel, weil sie etwas lernt über sich und sich dadurch verwandelt.
Darüber hinaus sind bei der Gestaltung des Protagonisten drei wichtige Bedingungen zu beachten.
Aktivität: Der Protagonist darf kein passiver Mensch sein, der nur reagiert statt handelt. Er muss aus eigenem Antrieb und aus eigener Kraft das Problem lösen wollen, das die Geschichte ihm stellt. Beispiel: Als Protagonist in MARIE ANTOINETTE kam die Titelfigur nicht in Frage, da sie nur reagiert. Eine aktive Person wurde mit Margid Arnaud erfunden, die mit starkem Willen die Handlung vorantreibt.
Empathie: Der Protagonist muss nicht unbedingt eine durch und durch sympathische Person sein. Wichtig ist aber, dass sich der Zuschauer in die Hauptfigur hineinversetzen kann, ihr Verhalten verstehen kann.
Originalität: Der Protagonist sollte originell sein, das heißt eigentümliche Charakterzüge aufweisen. Eine Figur, die nicht schon tausendmal in dieser oder jener Unterhaltungsform präsentiert wurde. Man sollte von Anfang an nach einer Figur suchen, die unverwechselbar ist und Ecken und Kanten hat. |