Teil 2: Aus welchen Ideen ein Musical entsteht
Im ersten Teil seiner Einführung sprach Michael Kunze darüber, warum es so wichtig ist, dass die ursprüngliche Idee zu einem Musical den Autor auch über Jahre hinweg immer wieder begeistert.
Im aktuellen Teil geht es zunächst darum, wo man solche Ideen finden kann. Zum einen natürlich in einem Buch, das besonders begeistert, oder einem Artikel in einer Zeitschrift, der einen berührt. Ideen für Musicals können aber auch aus Alltagsgeschichten heraus entstehen, die man gehört oder selbst erlebt hat. Eine Musicalidee beginnt mit dem Wunsch, eine bestimmte Geschichte auf einer Bühne sehen zu wollen.
Was den Autor ursprünglich an einer Idee fasziniert hat, ist die Inspiration für alles Weitere. Die sollte bei der Erarbeitung des Musicals immer wieder präsent sein. Man darf nie vergessen, was einen dazu bewogen hat, die Idee weiter zu verfolgen. Man sollte das daher aufschreiben. Dies ist das Samenkorn, aus dem das Projekt wächst.
Der nächste Schritt ist das Aussortieren. Eine Idee eignet sich nur für ein Musical, wenn sie Raum für Musik lässt. Manche Ideen schreien geradezu nach Musik, weil es dabei um Erfahrungen geht, die Klänge besser beschreiben können als Worte. Andere Ideen sind deshalb zur Musikalisierung geeignet, weil sie „das Tor zu einem geheimen Garten“ öffen. Musik kann uns in eine „Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit“ führen. Wenn eine Idee diese Möglichkeit enthält, ist es eine Musicalidee. |